Von Yaxha bis Tikal
Die letzten Frischprodukte sind verspeist und die letzten Belize-Dollar sind in Choco-Croissants von der French Bakery nebenan investiert. Wenige Minuten später stehen wir an der guatemaltekischen Grenze. Die Belize-Ausreise verläuft problemlos. Zu Fuss gehen wir in die grüne Halle, wo wir als erstes einen Fragebogen über unseren Aufenthalt in Belize ausfüllen dürfen, bekommen anschliessend (nach Bezahlen der Ausreisegebühr von 40BZ = 20CHF p.P.) unseren Stempel in den Pass gedrückt und führen beim Zoll auch Baloo aus. Vor der Einreise nach Guatemala fahren wir durch eine Fumigation (Pestizid-Spritzanlage), wo man uns weitere 17 Quetzales (guatemaltekische Währung, benannt nach dem Nationalvogel Quetzal) = 2,20CHF abnimmt. Wofür diese Aktion gut sein soll, können wir beim Anblick der zwei Minidüsen, die unsere Pneus mit ein paar Tröpfchen Wasser beträufeln, nicht herausfinden. Im Zollgebäude von Guatemala dann das ganze Spielchen von vorne: >Einreisekarte ausfüllen >Pass stempeln lassen >temporäre Importbewilligung für Baloo beantragen und dafür Kopien von allen möglichen Dokumenten abgeben (es gibt sogar einen funktionierenden Drucker im Gebäude und man erledigt das Kopieren für uns) >Importgebühr fürs Auto bezahlen (160 GTQ), was nur im Dorf, das 20 Gehminuten von hier entfernt ist, möglich ist ODER für eine Zusatzgebühr von 30 GTQ auch im Holzverschlag nebenan (ach was?!). Wir entscheiden uns für den bequemeren Weg, erhalten dann noch ein Kläberli für Baloo’s Windschutzscheibe und schon heisst es «Listo!». Alles in allem reisen wir zügig und reibungslos nach Guatemala ein.
Nachdem wir das erste Dorf hinter uns gelassen haben, wird das Land hügelig, üppig grün und artenreich. Pferde traben frei auf der Strasse, Hunde und Schweine kreuzen unseren Weg, bunte Papageien fliegen durchs Bild und in den Bäumen tummeln sich Äffchen. Die Topes heissen nun Tumulos und wir müssen beim Tanken neu unser 1x1 aktivieren. Erstens wird der Betrag pro Gallone angegeben und zweitens ist 1 CHF = 7,9 GTQ wert. Viel Spass beim Rechnen! Auf den ersten Blick gefällt uns Guatemala richtig gut. Es scheint sehr gepflegt und sauber. Wir sind gespannt, ob sich dieser Eindruck auch weiterhin bestätigen wird….
Erste Destinationen sind für uns Yaxha und Tikal. Ich mach’s mal kurz: Dabei handelt es sich um Ruinen, Tempel, Anlagen, archäologische Stätten, you name it! … nicht die ersten auf unserer Reise, aber zu den schönsten gehören sie allemal!
Schön, weil beide inmitten des Urwalds gelegen sind und wir bei der Besichtigung eine unvergleichliche Geräuschkulisse wahrnehmen. Man stelle sich vor, man sei in Zürich in der Masoalahalle. Zudem sehen wir hier so viele Urwaldbewohner, wie wir es noch bei keiner anderen Ruine zuvor erlebt hatten. Spidermonkeys hangeln sich ein paar Stockwerke über uns von Baum zu Baum, Howlermonkeys brüllen sich die Seele aus dem Leib, Tukane fliegen uns um die Ohren und wir sehen das erste Mal die putzigen Pizotes (= Nasenbären) umherschleichen.
Nach den Ruinenbesuchen verbringen wir ein paar Tage in Flores, einem kleinen Städtchen, das auf einer Insel am Lago Petén-Itzá liegt und mediterranes Flair versprüht. Eine Promenade führt um die ganze Insel und es gibt viele charmante Hotels und Restaurants. Einige davon haben eine Dachterrasse, damit man seinen Kaffee bei Seesicht geniessen kann. Apropos Kaffee. Hier in Guatemala finden wir seit Langem wieder einmal richtig Guten.
Aufgrund von anhaltendem schlechtem Wetter bleiben wir ganze fünf Tage hier. Es trifft sich gut, dass in dieser Zeit Alice und Joel auch gerade hier durchreisen und so verbringen wir mit den beiden einige Zeit bei gemeinsamen Essen und einer Kajaktour auf dem See. Alice hatten wir in Tulum in der Sprachschule kennengelernt und wir haben schon da vereinbart, dass wir uns nochmals treffen werden, falls es klappt. Zum Glück hat es geklappt! Es tut gut sich ab und zu in der Muttersprache austauschen zu können und Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen.
Als die ersten Sonnenstrahlen wieder durch die Wolkendecke drücken, machen wir uns auf zum nächsten Platz, wo wir Weihnachten verbringen werden.
YaxhaTikal
Flores